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Vorgeschichte
Die Geschichte der Last Resort
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Vorgeschichte:

Meinen ersten Rechner hatte ich ca. 1983. Es war ein TI-99 mit Kassettenlaufwerk...;-)
(OK, davor hatte ich zwar schon ein PONG-Videospiel mit Paddles, aber das zählt ja nicht als Computer...<g>) Da dieser Rechner allerdings nur ausgeliehen war, wollte ich so schnell wie möglichen einen Eigenen. Da kam das Weihnachtsgeschenk der Oma (ein C64, was sonst? :-) gerade recht. Getreu dem Motto "Nicht kleckern, sondern klotzen" hatte ich (dank eindrucksvoller Überzeugungsarbeit meinerseits) vom ersten Tag an eine Floppy 1541 (Eine Datasette kam später noch dazu, da viele meiner Freunde keine Floppy hatten). Ab diesem Zeitpunkt hing ich dann mindestens 24 Stunden pro Tag vor diesem fazinierenden Brotkasten. Nach den ersten Gehversuchen in Basic V2 habe ich sehr schnell auf Assembler gewechselt. Und außer zum Programmieren war der C64 natürlich hauptsächlich zum Spielen da....

Schon bald bestimmten wüste Kopier-Orgien den Alltag. =:-)
Dank meiner Assemblerkenntnisse und mit Hilfe eines guten Maschinensprachemonitors wurde dann auch schon mal ein Spiel gecrackt. Anfangs nur einige, später immer mehr. Da wurde dann auch schon mal die Schule geschwänzt, weil man die ganze Nacht einen Kopierschutz geknackt hat. (Insider kennen sicher noch "Section8", "Dynamic Duo", "Yazz", "Radwar", etc. Namen werde ich jetzt aber keine weitere nennen...=;-)
Das hat meiner Mutter verständlicherweise nicht sehr gut gefallen, und so war der Computer immer Streitthema Nr. 1 bei uns. (teilweise wurde sogar mit Computerentzug gedroht. Naja, mittlerweile hat sie selbst einen PC und ist wie verrückt danach.. so ändern sich die Zeiten ;-)

Das Ganze nahm dann aber auch für meinen Geschmack etwas überhand (na und? von Braun und Einstein sind auch einmal durch's Abitur gefallen...<g>) und so gab's nach einem kurzen Amiga-Intermezzo ab ca. 1988 ein selbstauferlegtes Computer-Zölibat.

...welches aber nicht lange währte:
nachdem ich mir die Zwischenzeit mit Gameboy und anderen Konsolen vertrieben hatte, sah ich Ende 1990 (als frisch eingeschriebener Student der Wirtschaftswissenschaften) ein PC-Spiel, welches mein Leben verändern sollte: WING COMMANDER.

Mit dem letzten, zusammengekratzten Geld und einem Zuschuß meiner Eltern kaufte ich Anfang 1991 die (damalige) Traummaschine schlechthin: Einen 386/33 mit 4MB, 130MB Harddisk und einer ATI VGA Wonder! (für damals über 5000 DM (!))

Nachdem ich die Raubkopie von WING COMMANDER ca. 7 mal komplett durchgespielt habe, habe ich mir dann das Originalspiel gekauft und nochmal ca. 10 mal durchgespielt ("Try before you buy" funktioniert also auch bei kommerzieller Software...:-)

(Zu der Zeit wurde mir auch klar, daß ich mit WiWi nichts anfangen kann. Ich habe mich dann bei der Akademie für Datenverarbeitung in Böblingen "eingeschrieben" und darf mich jetzt Wirtschaftsinformatiker ("Zwei Bier, bitte!" ;-) schimpfen.)

Neue Spiele kamen und damit auch Hardwareerweiterungen:
Schnell mal auf 8MB aufrüsten wegen LINKS 386.
STRIKE COMMANDER auf einem 386er? Nix da! Deswegen mußte Anfang 1993 ein 486/66 (zuerst EISA, kurz danach eines der ersten PCI-Boards) mit 16MB und 450MB Harddisk her. (die 16MB haben damals über 1500DM gekostet (!), vom Board und der Harddisk will ich gar nicht erst anfangen...;-)

Und dann war's mal wieder Zeit für DFÜ!
Zwar war ich zu C64-Zeiten schon Akkustik-Koppler-technisch unterwegs gewesen, aber damals hatte mich das noch nicht so gereizt. Und für so einen Power-Rechner, wie ich ihn jetzt hatte, waren 14.400 bps gerade gut genug...
Zuerst hatte ich dann einen CompuServe-Zugang (weil's da so schön viele Files gab...). Allerdings vorerst noch als Terminalemulation unter Telemate. Egal, Hauptsache da gab's Spiele...:-)

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Die Geschichte der LAST RESORT:

TLR-WelcomescreenEin Bekannter erzählte mir dann von einem Ding namens "Mailboxen". Das mußte natürlich ausprobiert werden! Der ersten Euphorie folgte dann aber Enttäuschung: Die meisten davon waren umständlich zu bedienen und/oder verlangten einen kompletten Lebenslauf oder Beiträge schon allein für den Download der Fileliste.

Ein anderer Bekannter von mir wollte eine Mailbox eröffnen und, da mich das auch technisch interessierte, habe ich ihm dabei geholfen bzw. ihm die Box komplett installiert.

Angespornt durch ihn und die anderen Mailboxen beschloß ich Anfang 1994 selbst eine BBS auf die Beine zu stellen (Motto: "Was? Das ist alles? Das kann ich doch besser."). Nach dem Austesten verschiedener Mailboxsoftware entschied ich mich für EZYCOM, da es das schnellste und bestgeeigneteste Multiline-Mailboxsystem für DOS-PC's ist. (Diese weise Voraussicht hat mir später dann, beim Einrichten des Multiline-Systems, viel Arbeit gespart.)

TLR-LoginDas Box-Layout mußte entworfen und Menüs (mit THEDRAW) "gemalt" werden. (Die jetzigen ANSI-Menüs sind der dritte Entwurf und seit ca. Mitte 1994 im Einsatz (und nicht nur meiner Meinung nach die schönsten und übersichtlichsten die's je für Mailboxen gab...). Um den Ganzen aber etwas mehr Pep zu geben, hatte ich schon kurz darauf einen Batch geschrieben, der die Login- und Logoff-Screen nach jedem User zufaellig wechselt...:-)

Am 31.03.1994 ging THE LAST RESORT dann zum ersten Mal online. Einige "Werbung" in anderen Boxen verhalf mir zu einem guten Start. Bei den ersten 100 Anrufern war das immer ein ganz besonderes Gefühl, wenn sich jemand "Fremdes" auf seinem eigenen Rechner einloggt und deswegen wurde auch immer gespannt beobachtet was "der" da gerade macht...;-)

Mitte 1994 bin ich dann umgezogen. Trotz Telefonnummernwechsel lief die Mailbox eigentlich reibungslos weiter, da ich den Usern die neue Telefonnummer rechtzeitig bekannt geben konnte. Nach dem Umzug hab ich dann auch einen Mailer (FRONTDOOR) installiert um an den vielen Nachrichtennetzen teilzunehmen. Primär interessierte mich das GamesNet, in dem immer die neuesten Spiele kommen (man kann also durchaus eine gewisse Fixierung auf spezielle Softwarearten bei mir feststellen...;-)

Das 14.4er Modem war mittlerweile auch nicht mehr zeitgemäß, ein VFast wollte ich aber nicht und kaufte kurz darauf eines der ersten v.34 Modems mit 28.800 bps (das tut übrigens heute immer noch seinen Dienst). Klar, daß auch eine neue Festplatte für die vielen Files hermußte:
1GB-SCSI sollte es schon sein...(zu ähnlichem Preis wie die 16MB RAM...=:-)

TLR-MailsSeptember 1994 bin ich Node im Fidonet geworden (davor war ich kurz FidoPoint) und zusammen mit den anderen Netzen (ich war damals schon Node z.B. im EasyNet, GamesNet, RaveNet und u.a. in dem von mir und zwei anderen SysOps gegründeten SackNet..), den mittlerweile hunderten von Usern und einigen Points war mit einer einzigen Modemleitung ein ziemlicher Ressourcenengpaß an der Tagesordnung. Damals hatte ich meist über 70 User pro Tag auf EINER Modemleitung, hinzu kamen dann noch die Mail-Calls... (Kurz gesagt: Nachdem ein User aufgelegt hatte klingelte schon der Nächste an...)

Die User beschwerten sich schon zurecht, denn so konnte es nicht weitergehen! Anfang 1995 marschierte dann der Telekomtechniker ein und installierte bei mir einen ISDN-NTBA. Eine Teles.S0-Karte und eine ISTEC1008 TK-Anlage kaufte ich bei Chris (was ziemlich genau die Höhe der Telekom-ISDN-Subvention war...)

Mit der ISDN-Karte, meinem 28.800- und dem alten 14.400-Modem hatte ich dann DREI Lines einzurichten. Da Multiline-Betrieb mit meiner FRONTDOOR-Version (2.12) nicht möglich war stand auch ein Wechsel des Mailers ins Haus. Meine Wahl fiel auf INTERMAIL, da damit eine einfache Migration möglich war (INTERMAIL ist so eine Art "FRONTDOOR on Steroids") und mir statische Mailer wie Binkley oder McMail eh nie gefallen haben. Und wenn man schon dabei ist, kann man auch gleich den Mailtosser wechseln... Burkhard hatte ich erfolgreich dazu gedrängelt das EZYCOM-Messagebaseformat in seinem selbstgeschriebenen Tosser BB-TOSS zu unterstützen. Mein Dank und meine BB-TOSS-Betatester-Beschäftigung waren ihm dafür gewiß. :-)

Seit Mai 1994 lief die gesamte Mailbox unter OS/2 (zuerst 2.1, dann Warp), deswegen war es keine Schwierigkeit den Multiline-Betrieb auf einem einzigen Rechner zu realisieren. (Schon eindrucksvoll, wenn auf einer 486/66-"Gurke" (mit 24MB RAM) zwei ISDN-Tasks mit jeweils 7500 cps durchföhnen und man nebenher noch, ohne Geschwindigkeitseinbußen, Disketten formatieren kann. Sollte sich eine Firma names "Kleinstweich" mal ein Beispiel daran nehmen...;-)

TLR-FilesDa man mit ISDN ja auch schneller Daten übertragen kann, holte ich mir noch einige andere Filenetze wie z.B. GFD-OS/2, WinNet, VirNet etc. Deswegen mußte verständlicherweise auch die Festplattenkapazität ausgebaut werden. Einige 2GB-SCSI-Platten dazu, die ausgediente 450MB-Platte durch eine Fireball 540MB ersetzt, und ich brachte es (ohne die CD-ROM Laufwerke) auf 7,5GB (!).

Durch die größere Anzahl der Leitungen kamen nicht nur die User besser durch, sondern erhöhte sich auch die Anzahl der Points und Nodes, die bei mir pollten. Schon bald "mußte" ich in diversen Netzen Mailverteilerfunktion als HOST oder HUB übernehmen...

Zu diesem Zweck wurde dann auch das ZyXEL E+, welches das alte 14.400er Modem ersetzte, durch ein weiteres 28.800-Modem abgelöst und eine zweite ISDN-Line eingerichtet.
(Da man bei ISDN ja beide B-Kanäle unter einem geeigneten Multitasker mit einer einzigen Karte nutzen kann ist das kein Problem.) Somit standen ZWEI ISDN-Leitungen und ZWEI v.34-Leitungen für User und Mail-Calls zu Verfügung...:-)

TLR-OnlinegamesIm Frühjahr 1996 konnte ich meinen 25.000ten Anrufer beglückwünschen (z.Zt. sind's ca. 37.000) und dank vieler installierter (und registrierter ;-) Online-Spiele wie VGA-Planets oder L.O.R.D. konnte ich mich eigentlich nie über zuwenig User beklagen...

Zur selben Zeit nahm allerdings auch mein Interesse am Boxgeschehen zunehmend ab, da es mich (wie auch viele andere, was rückläufige Userzahlen belegen) immer mehr zum Internet hinzog. Deswegen wurde zur dieser Zeit auch die Möglichkeit angeboten, daß User und Points über die BBS E-Mails ins Internet versenden konnten. Da viele noch nicht selbst einen Internet-Account hatten wurde das auch ausgiebig genutzt...

Anfang 1996 hatte auch einer meiner Points, Oliver Suck, auf seiner Homepage eine Seite über THE LAST RESORT. Von ihm habe ich auch die hier verwendeten Bilder. (thnx)

Genau in der Zeit des schwindenden Interesses der User und meinerseits wurde THE LAST RESORT in der PC-Online mit etwas Verspätung in Ausgabe 10/97 vorgestellt.
(Natürlich habe ich ein "SEHR GUT" als Bewertung bekommen, aber das war ja klar...;-)

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Und wie geht's weiter?

TLR-LogoffSolange noch User, Points und Nodes anrufen wird die Mailbox sicher weiterhin bestehen bleiben (was sollte ich auch sonst mit dem 486/66 machen? ;-). Eigentlich hatte ich mir als Ziel gesetzt die Mailbox nach dem 50.000ten Anrufer zu schließen. Ich bin mir allerdings nicht mehr sicher, ob ich diese Zahl jemals erreichen werde (es rufen zwar immer noch ca. 10+ User pro Tag an, aber das dauert dann 'ne Weile...)

Meine Interessen liegen aber mittlerweile fast ausschließlich im Bereich Intranet/Internet (wie diese Page ja auch zeigt :-)

Trotzdem war und ist die Mailbox aus anderen Gründen sehr hilfreich für mich (gewesen): Ich habe durch sie nicht nur einige meiner besten Freunde (und schlimmsten "Feinde" ;-) kennengelernt, sondern die ganze damit verbundene Kommunikationstechnik, das Betreuen größerer Usergruppen (Verwalten von Accounts, Ansprechpartner bei Problemen, Hilfestellung geben etc.) oder Informationsaustausch durch die Netze wie Fido hat mir auch für mein jetziges Berufsleben sehr viel gebracht.
Und nicht zuletzt bringt die Bestätigung und Akzeptanz der User bzw. Points zu der vielen Arbeit, die in solch einer Mailbox steckt, eine gewisse Art der Selbstbestätigung oder einfach "ein gutes Gefühl"...:-)

Geplant ist dennoch das ganze Geschehen mittelfristig ins Internet zu verlagern. Die eigene Domain gibts ja schon... Auf einem meiner anderen Rechner ist ein FTP- und WEB-Server (inkl. Virtual Hosting) schon komplett installiert. Es fehlt eigentlich "nur" noch eine Standleitung und ein Vertrag mit einem Provider...;-) Da die beiden genannten Dinge zur Zeit allerdings noch sauteuer sind, werde/will/kann ich das nicht aus eigener Tasche für ein "Just for Fun"-Projekt bezahlen. Wenn sich allerdings einige Kunden/Sponsoren für ein Web-Hosting finden, dann sieht die Sache wieder ganz anders aus...

Schau 'mer mal.

-BiNGEN-
10. Maerz 1998

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Nachruf

Am 11.September 1998 war es dann soweit:
Nach knapp fünf Jahren treuen Dienstes wollte meine SCSI-Bootplatte nicht mehr. Ich hatte das Ende der Mailbox eigentlich für 1.1.1999 eingeplant, allerdings wollte ich mir nicht den Stress antun außer einer neuen Platte auch noch wieder komplett ein OS/2 darauf zu installieren. (mitsamt den damit verbundenen Schwierigkeiten und Treibersuche...)

So nahm also die Mailbox nach ca. 4 1/2 Jahren ein, wenn auch ziemlich plötzliches, Ende. Allerdings möchte ich diese Zeit nicht missen und habe es nie bereut ein "SysOp" zu sein.

Danke nochmals an alle ca. 40000 Leute, die je angerufen haben, Points oder Links waren und die ich durch's Fido oder andere Nachrichtennetze kennengelernt habe.

Ich hoffe Euch hat's genau so viel Spaß gemacht wie mir...

cya -BiNGEN-