Natur

Amsel
Das bekannte Kinderlied "Alle Vögel sind schon da" und weiter: "Amsel, Drossel, Fink und Star und die ganze Vogelschar..." ist daran Schuld, dass viele glauben, Amsel und Drossel wären zwei verschiedene Vögel.
Aber das stimmt nicht: Die Familie der Drosseln hat über 200 Arten, und unsere Amsel ist eine davon, nämlich eine Schwarzdrossel.
(Quelle: Stichwortartikel "Amsel" in Brockhaus Enzyklopädie, 19. Auflage, Mannheim 1986)

Banane
Die Mutter aller Fragen lautet wohl: Warum ist die Banane krumm?
Hier kommt endlich die Antwort: Aus den rein weiblichen, herabhängenden Blütenständen der Beerenfrucht entwickeln sich die traubigen Fruchtstände. Diese sogenannten "Hände" haben bis zu 16 Früchte. Beim Wachsen wenden sich die einzelnen "Finger" nach oben dem Licht zu. Dabei krümmen sie sich. Logisch, oder?
(Quelle: Brockhaus, was so nicht im Lexikon steht, Leipzig 1996)

Biber
Gerne wird behauptet, dass sich diese possierlichen Tierchen von Fischen ernähren. Das stimmt aber nicht, denn der Biber ist reiner Vegetarier.
Seine Hauptnahrung sind frische Baumrinden und weiches Holz, auch Wasserpflanzen sowie Beeren oder Wurzeln. Pro Jahr verputzt unser Freund, im ausgewachsenen Zustand, bis zu vier Tonnen. Na dann mal los!
(Quelle: Grzimeks Tierleben, Bd. 11, Stuttgart 1969)

Bienen
Bienen sterben normalerweise nicht nach dem Stechen. Wenn Bienen stechen, dann in der Regel andere Insekten oder Tiere, die wie Insekten einen Chitinpanzer besitzen, aus dem die Biene ihren Stachel trotz des Widerhakens unverletzt herauszieht.
Nur in der Haut des Menschen bleibt der Stachel stecken, und die beim Abreißen entstehende Wunde ist für die Biene meistens tödlich.
(Quelle: A. Braun: Taschenbuch der Waldinsekten)

Bisamratte
Die aus Nordamerika stammende und dort wegen ihres Pelzes intensiv gejagte Bisamratte ist gar keine Ratte (Rattus), sondern eine Wühlmaus (Microtina). Anfang des 20. Jahrhunderts auch in Böhmen ausgesetzt, gibt es sie heute auch häufig in Europa.
(Quelle: Stichwortartikel "Bisamratte" in Meyers Großes Taschenlexikon. Mannheim 1992)

Blindschleiche
Es sollte eigentlich klar sein, dass es sich bei diesen Lebewesen um keine Schlangen, sondern um Eidechsen mit verkümmerten Füßen handelt. Auch sollte klar sein, dass diese Kriechviecher weder stark kurzsichtig, oder gar blind sind.
Ihren Namen hat sie von dem althochdeutschen "plintslicke" ="blendende Schleiche"; so nannten sie unsere Vorfahren wegen ihres oft blendend hellen Körpers.
(Quelle: Walter Krämer: Lexikon der populären Irrtümer, Piper 1998)

Blitz
Ein Blitz schlägt nicht immer in der höchsten Stelle ein.
Richtig ist: der Blitz sucht sich gern den höchstgelegenen Kontaktpunkt aus - aber nur in einer räumlich eng begrenzten Fläche. Wer also auf einem von hohen Bäumen umsäumten freien Feld von einem Gewitter überrascht wird, darf nicht darauf vertrauen, dass der Blitz die Bäume wählt; der Blitz kann ebensogut im freien Feld einschlagen, ohne einen Baum zu treffen.
Viel interessanter: Ein Blitz kann durch die elektrische Ladung eine Temperatur von 30 000° C erreichen kann. Das ist fünfmal höher als die Temperatur auf der Sonnenoberfläche! Der Stromfunke eines Blitzes kann eine Spannung von 100 Millionen Volt erreichen.

"Vor Eichen sollst du weichen, Buchen sollst du suchen!"
Stimmt leider nicht. Als Klugscheißer muss ich Euch sagen, dass Blitzen so ziemlich egal ist, was für Bäume rumstehen. Er schlägt einfach in den Baum ein, der am Höchsten steht. Aber: Eichen erleiden sehr große Schäden an ihrer Rinde, wenn sie vom Blitz getroffen wurden. An der glatten Rinde von Buchen hingegen gleitet der Blitz ohne großen Schaden einfach ab. Nur ist die Gefahr für den Menschen dadurch nicht kleiner!
(Quelle: BROCKHAUS, was so nicht im Lexikon steht, Leipzig 1996 / W.R. Newcott: Lightning, nature’s high-voltage spectacte, National Geographic 7/1993)

Brennnessel
Warum brennt diese Nessel? Bei der Berührung mit dieser Pflanze knicken die Köpfchen der Haarnadeln an einer Sollbruchstelle ab, ritzen unsere gar nicht so dünne Haut und schon wird ein ganz spezielles Gebräu injiziert. Es besteht aus Histamin, Ameisensäure und Acetylcholin.
Acethylcholin ist eine Überträgersubstanz, die Nervenimpulse an den Schaltstellen (Synapsen) weiterleitet, verbessert damit den Transport des Nervengiftes und sorgt für Entzündungen. Die Ameisensäure schließlich ist ein Teufelszeug, das unter der Haut Zellen zerstört.
Zusammen potenzieren die drei ihre Wirkung optimal. :(
(Quelle: Brockhaus: Da staunt der Fachmann..., Leipzig 2000)

Buchweizen
Buchweizen ist gar kein Weizen, ja nicht einmal Getreide, sondern ein Knöterichgewächs. Obwohl man seine Früchte oft zu Mehl oder Grütze, besonders für Brei, seltener für Brot verarbeitet, hat der Buchweizen mit den "normalen" Getreidesorten, die alle der Familie der Gräser angehören, nichts zu tun. Ein Schmankerl für die, die sich sowas merken können: Fagopyrum esculentum wäre der Fachausdruck für unser Knöterichgewächs.
(Quelle: Stichwort "Buchweizen" in Brockhaus Enzyklopödie, Wiesbaden 1990)

Bunte Blätter
Warum hat der Herbstwald viele Farben?
Um diese Jahreszeit beginnt eine Schicht, den Austausch zwischen Zweig und Blatt zu unterbrechen, sodass u. a. die bei Photosynthese entstandene Glukose nicht mehr in den Baum abwandert, sondern im Blatt verbleibt. Das Chlorophyll hat bis dahin als grünes Pigment die anderen Farbpigmente des Blattes nicht sichtbar werden lassen. Nun zerfällt das Chlorophyll, die anderen Pigmente werden sichtbar und die verbleibende Glukose wird zusätzlich noch in Farbpigmente umgewandelt. In Neuengland und Ostkanada sind die Herbstfarben der Wälder besonders prächtig, denn die sehr kühlen Nachttemperaturen verstärken dort die Veränderungen im Stoffwechsel der Blätter.
(Quelle: Brockhaus. Tageskalenderblatt vom 26. Oktober 2005)

Chamäleon
Gerne wird behauptet, das sich dieses Tier farblich seiner Umwelt anpassen kann. Das stimmt so allerdings nicht. In der Tat kann es seine Farbe wechseln, aber nur auf Grund von Hitze, Kälte, Angst und Hunger. In der Nacht wird die Farbe sogar heller.
(Quelle: Stichwort Chameleon in Encyclopaedia Britannica, Chicago 1976)

Ei
Warum ist das Hühnerei ausgerechnet eiförmig?
Die Eiform ist Resultat des Legevorgangs. Zu Beginn seines Weges durch den Eileiter ist die Schale noch weich und kugelförmig. Während beim Transport immer mehr Kalk eingelagert wird, formt dann das Zusammenziehen der Ringmuskeln das hintere Ende des Eis zu einer konischen Form, die schließlich auch das Legen selbst erleichtert. Einmal ins Nest gesetzt, hat sie auch den Vorteil, dass die Eier enger nebeneinander liegen und besser gewärmt werden können. Geraten sie einmal in Bewegung, rollt das Ei nicht so leicht davon, sondern dreht sich um sein verjüngtes Ende.
Bei Hühnereiern tritt noch ein wesentlicher Grund hinzu: Sie haben sich im Laufe der Evolution perfekt der Form von Eierbechern und Eierhalter in Kühlschränken angepasst... ;-)
(Quelle: Brockhaus. Das Wissen der Welt. Kalenderblatt vom 3./4. April 2004)

Eintagsfliege
Die Frage nach der Lebensdauer scheint sich wohl zu erübrigen. Viel interessanter ist daher die Frage: Was isst dieses Insekt in ihrer kurzen Verweildauer auf der Erde?
Die Antwort lautet: Gar nichts. Ihre Fressorgane sind nämlich zurückgebildet und ihr Darmtrakt ist nicht funktionsfähig. Sie zehrt von dem, was sie sich in ihrem mehrjährigen Larvenstadium angefressen hat.
(Quelle: BROCKHAUS, was so nicht im Lexikon steht, Leipzig 1996)

Eiweiß
Wer glaubt, dass im Weißen vom Ei am meisten Eiweiß ist, der irrt.
Erstens heißt das Weiße vom Ei Eiklar und zweitens enthält es weit weniger Eiweiß als der Dotter.
(Quelle: Walter Krämer, Das neue Lexikon der populären Irrtümer)

Elefant
In unzähligen Witzen machen sich die Menschen über die Dickhäuter lustig: Beim Anblick einer Maus würden sie Angst bekommen.
Um diesem blöden Vorurteil ein Ende zu bereiten hat kein geringerer als Professor Bernhard Grzimek (1909 bis 1987) ein Experiment gestartet. Und siehe da: Statt wild trompetend sich zu verkrümeln, brachten die mit Mäusen konfrontierten Elefanten ihren Rüssel weit geöffnet an die kleinen Nager heran und zerstampften sie dann kurz entschlossen.
Bei der Begegnung mit Dackeln und Kaninchen waren die größten Landsäugetiere doch ein wenig eingeschüchtert und warfen mit Sand und Steinen nach ihnen.
(Quelle: BROCKHAUS, Ganz schön merkwürdig, Leipzig 1998)

Elfenbein
Elfenbein entsteht nicht nur aus den Stoßzähnen von Elefanten, sondern es wird auch aus den Hauern von Narwalen, Walrossen, Flusspferden und Keilern hergestellt. Das Wort hat übrigens auch nichts mit Elfen zu tun; es leitet sich vom althochdeutschen "helfantbein" ab, das heißt "Elefantenknochen".
(Quelle: Stichwort "Elfenbein" in der Brockhaus Enzykopädie, Wiesbaden 1990)

Elster
Gerne wird behauptet, dass diese Vögel klauen. Dabei trägt die diebische Elster ihren Namen nicht ganz zu Recht, wenn man dem Vogelkundler Wolfgang Makatsch glauben darf: "Obwohl die Elster eine gewisse Vorliebe für blinkende Gegenstände hat, habe ich noch nie in den zahlreichen von mir untersuchten Elsternnestern irgendwelche derartigen Sachen gefunden."
(Quelle: W. Makatsch: Die Vögel in Feld und Flur. Radebeul 1955)

Erdbeere
Die Erdbeere ist biologisch gesehen keine Beere, sondern eine sogenannte Sammelnussfrucht. Was wir als "Erdbeere" verzehren, ist in Wahrheit eine Blütenachse, die ungewöhnlich fleischig ist.
Die eigentlichen Früchte der Erdbeerpflanze sind die winzigen, auf dieser roten Blütenachse angebrachten Nüsse (ähnlich bei Him- und Brombeeren). Mit "Beeren" nennt man in der Botanik Früchte, die nur aus fleischigen Schichten bestehende Fruchtschalen haben, wie etwa Stachelbeeren, Hagebutten oder Heidelbeeren, aber auch Kürbisse und Gurken.
(Quelle: F. Jacob, E.J. Jäger, E. Ohmann: Botanik, Stuttgart 1991)

Erde
Die Erde ist keine Kugel. (Natürlich auch keine Scheibe!)
Unser Planet ist ein "abgeplattetes Rotationsellipsoid". An den Polen ist die Erde etwas abgeplattet und am Äquator ist der Erdumfang etwas ausgebuchtet. Am Äquator ist der Meeresspiegel 21 Kilometer weiter vom Mittelpunkt der Erde entfernt als am Nordpol.
(Quelle: Isaac Asimov: Das Wissen unserer Zeit, München 1991)

Esel
Leider gibt es immer noch Menschen, die diese Tiere für dumm halten. Dabei schneiden sie unter den Huftieren mit Abstand am besten bei IQ-Tests ab. Auf der Weide testen sie mit ihren Barthaaren, ob der Zaun elektrisch geladen ist. Die ach so schlauen Pferde oder Kühe werden erst durch einen recht schmerzhaften Stromschlag belehrt.
Den unverdienten Ruf könnten die Esel daher haben, dass sie störrisch zu sein scheinen. Dabei zeichnet das oft ihre Intelligenz aus: Denn wenn der Weg unsicher ist, betritt er ihn erst, wenn er weiß, wie er ihn bewältigen kann. Über schmale Brücken und trübe Pfützen geht er nur, wenn es ihm sein Treiber vormacht.
Übrigens lautet ein spanisches Sprichwort: "Folge einer Ziege, und du wirst in einen Abgrund stürzen. Folge einem Esel, und er führt dich in dein Dorf."
(Quelle: Vitus B. Dröscher: Sie turteln wie die Tauben, Hamburg 1988)

Faultier
Dieses Tier hat seinen Namen, naja, nicht ganz zu Unrecht. Es schläft immerhin 18 Stunden täglich. Aber es ist damit nicht das faulste Tier: Noch fauler ist nämlich der Koalabär. Der bringt es auf bis zu 22(!) Stunden. (Wenn man bedenkt, dass der Tag nur 24 Stunden hat...)
Das Faultier hat aber eine hervorragende Methode der Tarnung entwickelt. In seinem Fell leben Algen, die ihm eine blaugrünliche Farbe verleihen. Mit dem Rücken nach unten hängen die Faultiere an den langen Klauen der Arme und Beine und verbringen fast ihr ganzes Leben in dieser Haltung. Damit das Regenwasser gut abfließen kann, befindet sich der Scheitel ihres Fells an der Bauchseite. Obwohl sie von vielen potentiellen Feinden umgeben sind, gedeihen sie dank ihrer Unauffälligkeit prächtig, solange der Mensch ihren Lebensraum nicht zerstört.
(Quelle: Walter Krämer, Das neue Lexikon der populären Irrtümer / Brockhaus - Wie es nicht im Lexikon steht, Mannheim 1996)

Fledermaus
Das eine Fledermaus nicht sehen kann ist ein Gerücht, das sich hartnäckig hält. Doch die Nachttiere sind sehr wohl in der Lage zu sehen, wie zahlreiche Versuche bewiesen haben.
Als Orientierung dienen den fliegenden Tieren sowohl ihre Augen, als auch ihr Ultraschall-Ortungssystem. Da sie jedoch meist nachts oder in der Dämmerung unterwegs sind, spielt Letzteres bei den Ausflügen der Tiere natürlich eine wichtigere Rolle als der Sehsinn.
(Quelle: Das kleine Lexikon . Unglaubliche Lügen & Irrtümer von A-Z. München 2000)

Gemüse
Was ist denn eigentlich der Unterschied zwischen Obst und Gemüse?
Gehört Rhabarber eigentlich zum Gemüse oder zum Obst? Meist taucht die Frage im Frühjahr auf, wenn die Rhabarberzeit gerade beginnt, weil sich gerade beim der Zuordnung des Rhabarbers die Geister schnell scheiden.
Unter dem Begriff Obst versteht man die "essbaren Früchte von mehrjährigen, meist in Kultur genommenen Gewächsen". Der Begriff "Obst" entstammt dem althochdeutschen "ob-az" und beschreibt eine über das Essen hinausgehende Speise, also eine "Zukost".
Gemüse ist laut Lebensmittellexikon ursprünglich eine "gekochte, aus Pflanzen oder Pflanzenteilen bereitete Speise, meistens als Gericht, ein Teil der Hauptmahlzeit, zuweilen auch selbstständiges Gericht." Das Wort stammt aus dem Mittelalter und ist von "Mus" abgeleitet, was soviel bedeutet wie "breiige Speise". Heute versteht man darunter "frische essbare Pflanzenteile krautiger wild wachsender oder in Kultur genommener Gewächse." Kartoffeln und Pilze zählen allerdings nicht dazu.
Zugegeben: Aus den Definitionen ist nicht unbedingt ersichtlich, worin der Unterschied zwischen Obst und Gemüse nun besteht. Obst muss zwar mehrjährig sein, Gemüse kann dies aber auch sein, man denke nur an den Rhabarber, der mehrjährig ist und übrigens zum Gemüse zählt.
Weiter hilft die Betrachtung der Frage aus botanischer Sicht:
Obst ist hier nämlich definitionsgemäß die Keimzelle von Pflanzen und entsteht aus der Blüte, während das Gemüse aus "anderen" Pflanzenteilen hervorgeht. Tomaten und Zucchinis sind also botanisch gesehen eigentlich Obst. Somit gibt es zwar eine Antwort, aber so richtig zufrieden stellt sie wohl nur die Botaniker.
(Quelle: diverse Internetseiten)

Goldfisch
Gerne wird das Märchen erzählt, Goldfische in chinesischen Lokalen habe etwas mit der Chinesen-Mafia und Schutzgelderpressung zu tun.
Dabei sind Goldfische nur lebendiger Ausdruck der altchinesischen Feng-Shui-Philosophie. Die Feng-Shui-Lehre beschäftigt sich mit günstigen und ungünstigen Einflüssen im Lebensbereich. Dazu gehört auch das bewusste Einsetzen der fünf Elemente Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser. Wasser ist z. B. der Kommunikation und Literatur, Kunst und Musik förderlich. So haben die Goldfische keinen Wok zu fürchten, sind sie doch Botschafter des Wassers und Garanten für Glück und Wohlstand.
[(Quelle: BROCKHAUS, Ganz schön merkwürdig, Leipzig 1998)

Hai
Filme wie "Der weiße Hai" haben nicht gerade zum guten Image dieses Meerestieres beigetragen. Haie greifen nämlich nur im Notfall Menschen an, nicht etwa aus purer Lust zum Töten oder weil sie den Menschen gar als Beute brauchen. Nur von 12 der 350 Arten ist bekannt, dass sie auch ohne Provokation Menschen attackieren.
Zwischen 1916 und 1969 wurden weltweit insgesamt 32 Angriffe des weißen Hais, des größten und gefährlichsten Exemplars dieser Gattung, auf Menschen registriert, 13 davon mit Todesfolge. Nimmt man auch andere Haie mit dazu, etwa den Tigerhai, den Blauhai oder den Bullenhai, die auch Menschen angreifen, wird die Zahl der Todesopfer größer, kommt aber bei weitem nicht an die Zahl der Menschen heran, die jährlich von Hunden totgebissen werden.
(Quelle: Lee Server: Haie, Erlangen 1990)

Hornisse
Es kursieren ja immer noch wilde Gerüchte: Drei Stiche einer Hornisse können einen Menschen töten! Bei sieben Stichen stirbt sogar ein Pferd!
Dabei ist der Stich einer Hornisse (Vespa crabro) nicht gefährlicher als der Stich einer Biene oder Wespe. Entscheidend ist allein, wohin die Hornisse sticht. Ein Stich in die Zunge oder in die Lippe, in den Mund oder in ein Blutgefäß ist immer gefährlich, aber dies gilt auch für eine Biene oder Wespe. In jedem Fall ist der Stich einer Vespa crabro wegen des hohen Anteils von Serotonin, Acetylcholin und Histamin im Hornissengift besonders schmerzhaft und manche Menschen reagieren auf das Gift allergisch.
(Quelle: Grzimeks Tierleben. Band 2. Stuttgart 1969)

Hund
Jeder Hundebesitzer und alle anderen auch kennen das Bild: Das beliebte Haustier lässt nach einem anstrengenden Lauf die Zunge bis zum Boden hängen. Warum machen wir Menschen nicht ähnliches mit diesem Organ?
Die menschlichen Schweißdrüsen sind über die ganze Haut verteilt und ermöglichen es, dem Körper große Wärmemengen zu entziehen. Ein Hund dagegen hat nur sehr wenige Schweißdrüsen und muss die Flüssigkeit auf anderem Wege verdampfen. Er tut dies über die Zunge. Beim Hecheln schwitzt er also einfach über die Zunge aus.
Hundebesitzern ist vielleicht schon aufgefallen, dass sich ihre Lieblinge vor dem Schlafen immer ihren Platz einmal umkreisen. Natürlich beschäftigt mich die Frage nach dem Grund: In freier Wildbahn muss das hohe Gras erstmal niedergetreten werden. Außerdem markieren sie damit ihre Stelle und geben Artgenossen ein Zeichen, dass sie hier nichts verloren haben. Wichtig ist der Geruch übrigens auch für die Babyhunde, die taubblind geboren werden. So wissen sie, wo sie zuhause sind.
(Quelle: D. Feldmann: Warum ist die Banane krumm? Berlin 1994 /BROCKHAUS: Was so nicht im Lexikon steht, Leipzig 1996)

Hurrikan
Das Wort "Hurrikan" für einen Sturm, leitet sich ab von dem Namen eines indianischen Sturmgottes: "Huracan".
Audrey 1957, Tracy 1974, Vivian und Wiebke 1990 - verheerende Stürme und ihre Namen. Nun, sind alle Stürme weiblich? Nein, natürlich nicht. Es gab auch Gilbert 1988, Hugo 1989, Andrew 1992 und Gordon 1994. Aber sie waren es einmal. Und Frauen waren es auch, die es schafften, dass die Stürme nicht nur weiblich blieben. Ab dem Jahr 1979 traten den Damen die Herren zur Seite. In jedem Jahr wechseln heute weibliche und männliche Namen alphabetisch ab. Im Jahr 1951 wurden Stürme erstmals von amerikanischen Meteorologen mit kurzen Kodewörtern aus dem Buchstabieralphabet benannt: Able, Baker oder Charly hießen sie. Doch nach Einführung des internationalen Buchstabieralphabets kam es zu Verwirrungen. Daher kamen die Meteorologen auf die glorreiche Idee, ein im pazifischen Raum verwendetes System von Mädchennamen für Stürme auf die Karibik zu übertragen. Dieses System verwendet die Namen alphabetisch nach dem Erscheinen der Stürme innerhalb eines Jahres. So heißt der erste Sturm beispielweise Betsy und der nächste Camille. Es kam wie es kommen musste: Massive Proteste von seiten der Frauenverbände führten letztendlich dazu, dass die Gleichberechtigung siegte. Nun folgte Helene auf den Sturm Gordon.
Übrigens: Falls, wie 2005, alle Namen von A-Z aufgebraucht sind folgen griechische Buchstaben als Bezeichnung für die Stürme (alpha, beta, etc.)
(Quelle: members.chello.at/robert.forstner-billau/informationen/natur/sturm.htm)

Katze
Wenn die Katze schnurrt, freut sich der Mensch, oder so ähnlich. Dabei wird das Schnurren oft falsch interpretiert. Viele Besitzer denken dann, ihrem Liebling gehe es jetzt besonders gut. Dabei schnurren Katzen auch dann, wenn sie sich fürchten oder wenn sie Schmerzen haben. Das Schnurren heißt lediglich: Hier ist eine Katze! Auf diese Weise lassen z. B. neugeborene und noch blinde Katzenbabys, wenn sie sich verlaufen haben, ihre Mutter wissen, wo sie nach dem Kind zu suchen hat.
(Quelle: Walter Krämer: Das neue Lexikon der populären Irrtümer. München 2000)

Kiwi
Vermutlich ziemlich viele assozieren mit dem Wort "Kiwi" eine Frucht aus Neuseeland. Grundsätzlich liegen sie da nicht falsch, aber richtig ist, dass diese Vitamin C haltige Frucht ursprünglich asiatische oder chinesische Stachelbeere hieß. Daraus lässt sich ganz nebenbei das Ursprungsland, nämlich China, ableiten.
Erst 1906 kam diese Stachelbeere nach Neuseeland. Unter ihrem ursprünglichen Namen war sie allerdings ein Export-Flop und so wurde 1956 kurzerhand der Name Kiwi verwendet.
Kiwi ist übrigens ein australischer Schnepfenstrauß, der angeblich eine Ähnlichkeit zu unserer Frucht aufweist. Am Rande notiert: Der Kiwi, also der Vogel, hat seinen Namen von den neuseeländischen Ureinwohnern bekommen, den Maori, und zwar nach ki-wi - dem Balzruf der Männchen.
(Quelle: Hartwig Lödige, Tesa, Tuc und Teddybär, München 2001)

Korallen
Diese farbenprächtigen Gewächse der Meere werden von vielen für Pflanzen gehalten. Dabei sind Korallen Tiere.
Sie gehören zur Klasse der Hohltiere (Anthozoa) und leben als Einzelpolypen oder in Kolonien (Korallenriffe) gern in tropischen Gewässern. Ihre Kalkskelette bilden die bekannten Riffe.
(Quelle: Grzimeks Tierleben, Bd. 1, Zürich 1971)

Lemminge
Es wird Zeit, diesem Mythos ein Ende zu machen:
Diese Wühlmäuse sind genauso wenig lebensmüde wie jedes andere Geschöpf. Es stimmt zwar, dass die Population dieser Nager großen Schwankungen ausgesetzt sind und es deshalb zu Völkerwanderungen kommt, bei der natürlich die eine oder andere Wühlmaus auf der Strecke bleibt.
Übrigens ist der riesige Massenselbstmord aus dem Film "White Wilderness" reine Hollywoodfantasie. Laut dem Journalisten Brian Vallee wurde der Film im kanadischen Bundesstaat Alberta gedreht, in dem es bezeichnenderweise gar keine Lemminge gibt.
Die Filmemacher hatten die Tiere von Eskimokindern in Manitoba gekauft und um den Eindruck einer Massenwanderung zu erzeugen, wurden die Lemminge auf eine große, schneebedeckte Drehscheibe plaziert. Der Strom der Lemminge war also nichts weiter als eine "Schleife", bei der immer die gleichen Tiere zu sehen sind. Zum bitteren Ende werden die Viecher über die Klippe getrieben und von den Hollywoodleuten geschubst und gestoßen. In der Schlußeinstellung sieht man die armen Wesen jämmerlich im Meer ertrinken. Wo war da der Tierschutz?
(Quelle: Christoph Drösser: Stimmt’s?, ro ro ro, 2000)

Marienkäfer
Gerne wird Kindern erzählt, dass man das Alter von Marienkäfern an ihren Punkten abzählen kann. Aber liebe Kinder, lasst Euch keinen Schmarrn erzählen: Diese Insekten haben ihr ganzes Leben lang immer gleich viele Punkte.
Die unterschiedlichen Arten werden sogar nach ihrem Muster benannt, z. B. Hippodamia tredecimpunctata (13 Punkte) oder der Propylaea quatuordeximpunctata (14 Punkte). Nicht zu vergessen, der beliebte siebenpuktige Glückskäfer, Coccinella septempunctata. Es gibt weltweit übrigens ca. 4500 verschiedene Arten (in Deutschland gibt es 80).
(Quelle: Christph Drösser: Stimmt’s? Noch mehr moderne Legend im Test, Hamburg 2000)

Meerschweinchen
Woher haben diese possierlichen Tierchen ihren Namen?
Man könnte vielleicht vermuten, dass das "Meer" seinen Namen daher bezieht, dass es über das Meer von Amerika im 17. Jahrhundert zu uns gekommen ist. Außerdem grunzt und quiekt es wie ein Schweinchen. Aber so einfach ist das natürlich nicht: das mittelhochdeutsche Wort "merswin" bezeichnete ursprünglich den Delfin.
(Quelle: Walter Zerlett Olfenius: Aus dem Stegreif, Berlin 1943)

Motten
Wer denkt nicht an seine schönen Klamotten, wenn er eine dieser kleinen, unscheinbar gefärbten Schmetterlinge, die im zoologisch-systematischen Sinn nur die Überfamilie der Tineoidea umfasst, herumschwirren sieht?
Dabei sind ausgewachsene Motten für Textilien absolut ungefährlich. Für die Löcher in den Kleidern sind allein die Mottenlarven verantwortlich.
(Quelle: Walter Krämer: Lexikon der populären Irrtümer, München 1998)

Muscheln
Wie oft habe ich es schon gesehen und vor allem selbst praktiziert und immer daran geglaubt: Wenn man das Ohr an eine große Muschel hält, hört man das Meer rauschen. Doch das ist eine akustische Täuschung. Was wir hören ist das Echo des eigenen Blutes, durch die glatten Muschelwände wird es reflektiert.
(Quelle: Pat Lauer: Das Ei des Kolumbus und andere Irrtümer, München 2000)

Nachtigall
Diese schönen Vögel tragen ihren Namen zu Unrecht, denn sie singen tags wie nachts. Aber wegen der geringeren Konkurrenz bei Dunkelheit fällt ihr Gesang dann eher auf.
(Quelle: diverse)

Nadelbaum
Natürlich ist das Kinderlied zutreffend indem es heißt, "Oh Tannenbaum, du grünst nicht nur im Sommer, sondern auch im Winter", oder so ähnlich.
Aber das trifft längst nicht auf alle Nadelbäume zu. Die Lärche verliert im Winter ihr Nadelkleid und bildet es im Frühjahr wieder neu.
(Quelle: Pat Lauer, Das Ei des Kolumbus und andere Irrtümer,Ulm 2000)

Nilpferde
Diese possierlichen Tierchen, die bei einer Schulterhöhe von 1,5 m eine Länge von 4,5 m erreichen können, werden auch Flusspferde genannt. (Biologen haben sich den Namen Hippopotamus ausgedacht).
Tatsache ist auf jeden Fall, dass sie keine Pferde, sondern Schweine sind. Sie sind sogenannte Paarhufer und bilden mit Schweinen die Unterordnung der Nichtwiederkäuer (Nonruminantia). Pferde dagegen sind Unpaarhufer und Angehörige der gleichen Ordnung wie etwa Nashörner und Tapire.
(Quelle: W.Eigner: Großes Farbiges Tierlexikon, Herrsching 1992)

Obst
Ich kann mich noch gut an den weisen Rat meiner Eltern erinnern: "Wenn du Obst gegessen hast, darfst du kein Wasser trinken, sonst bekommst du Bauchweh!"
Diese Warnung sollte in heutigen Tagen überholt sein, da unser Trinkwasser heute weitgehend keimfrei ist.
Früher, als das Wasser noch mit allerlei Keimen versetzt war, wurden die Früchte im Magen zum Gären gebracht und verursachten so Bauchschmerzen. Also: Esst Obst und wenn ihr dabei Durst bekommt, dann trinkt halt. :)
(Quelle: Walter Krämer: Lexikon der populären Irrtümer, München 1998)

Ohrwurm
Hier geht es nicht um ein andauernd im Radio gespieltes Lied, sondern um das gleichnamige Tier: Natürlich gibt es zu diesem Tier sicher noch viel mehr zu erzählen, aber hier nur soviel: Ohrwürmer tragen ihren Namen zu Unrecht, denn sie sind Insekten, keine Würmer.
(Quelle: Walter Krämer: Lexikon der Populären Irrtümer, Piper 1998)

Pfeffer
"Geh'doch hin, wo der Pfeffer wächst!" Jeder sollte wissen, dass er oder sie sich jetzt verziehen sollte. Dieser Spruch kommt aus dem Mittelalter.
Damals wusste man nicht so genau, wo eigentlich der Pfeffer herkam. Es war lediglich bekannt, dass er von weit her kam. Später wurde die Wendung auf Cayenne, die Hauptstadt von Französisch-Guayana in Südamerika, bezogen, die seit dem 19. Jahrhundert eine französische Strafkolonie ist, berüchtigt wegen ihres mörderischen Klimas. Dort wächst auch der berühmte Cayenne-Pfeffer.
(Quelle: Krüger-Lorenzen: Das geht auf keine Kuhhaut, Düsseldorf 1960)

Pferd
Die Jaqueline von Abahachi tut es zwar, aber sonst ist es ein durchaus seltenes Schauspiel "Pferde kotzen zu sehen".
Erbrechen bei Pferden ist schon deshalb fast unmöglich, weil die Speiseröhre in einem sehr spitzen Winkel zum Magen des Pferdes führt. Bei den meisten Fällen, die man für Erbrechen hält, handelt es sich um eine Art von Würgen, das noch in der Speiseröhre befindliches Futter wieder nach draußen befördert. Dieses Futter tritt in der Regel durch die Nüstern, nicht durch den Mund aus, weil der Schlund, der Maul und Speiseröhre miteinander verbindet, wie ein Art Sicherheitsventil wirkt und Ausscheidungen aus dem Mund verhindert.
Aber warum verbietet die Natur, dass Pferde sich übergeben? Aufgrund ihres geringen Magenvolumens fressen Pferde fast ununterbrochen. Ihr Magenvolumen beträgt nur ein Zehntel des Magenvolumens einer Kuh - mit nur einer Magenfüllung pro Tag wäre ein Pferd schnell verhungert. Folglich verdauen und fressen Pferde gleichzeitig. Und ihr extrem langer Darm erlaubt ihnen ein Menge Futter. Könnten Pferde sich nun übergeben, würde sich die Natur selbst überlisten und riskieren, dass das Pferd mit seinem Pferdehunger nicht genügend Gras bekommt; eine ausreichende Ernährung wäre dann nicht mehr gewährleistet.
(Quelle: David Feldmann. Warum ist die Banane krumm? München, 1994)

Präriehunde
Diese Tiere haben mit der Familie der Canidae (Hunde) nichts zu tun. Sie sind Murmeltiere und ihr wissenschaftlicher Name lautet übrigens Cynomys ludovicianus. Diese "barking squirrels" leben in mehreren Arten in Nordamerika und werden dort so wegen ihrer bellenden Warnlaute genannt.
(Quelle: Brockhaus abc Biologie, Leipzig 1975)

Regenwolken
Regenwolken sind ja bekanntlich voller Regen, also Wasser. Wasser hat eigentlich eine helle Farbe. Warum sind also Wolken, die so voller Wasser sind, dass sie es gleich freigeben, dunkel?
In den Wolken befinden sich Wasserpartikel. Solange diese klein sind, reflektieren sie das Licht und werden als weiß wahrgenommen. Sind sie aber groß genug, um Regentropfen zu bilden, absorbieren sie das Licht und die Wolke erscheint für uns auf der Erde als dunkel.
(Quelle: Feldman, David: Warum ist die Banane krumm? München 1994)

Rhabarber
Der fremdländische Name Rhabarber verrät, dass diese Knöterichgewächs ein Import ist; es hat den aus Asien über den Mittelmeerraum zu uns gefunden. Das Wort ist griechischen Ursprungs und bedeutet wörtlich "fremdländische Pflanze".
In Rhabarber steckt der Ausdruck Barbar für grobschlächtiger, gewalttätiger Mensch. Die alten Griechen bezeichneten alle Menschen, die des Griechen nicht mächtig waren, als Barbaren.
(Quelle: Hartwig Lödige, Tesa, Tuc und Teddybär, München 2001)

Rose
Vielleicht hat sich der eine oder andere von Euch schon mal an dieser Blume gestochen. Ihr sollt jetzt wissen, dass es nicht deren Dornen waren, die Euch verletzt haben, sondern ihre Stacheln.
Ein Dorn ist nämlich ein stechend spitzes Gebilde, das durch Umwandlung eines Pflanzenorgans entsteht. Ein Stachel dagegen ist ein aus Rindengewebe gebildetes, leicht ablösbares Anhangsorgan der Sprossachse höherer Pflanzen. Deshalb haben Kakteen Dornen, Rosen aber Stacheln.
(Quelle: Stichworte "Dorn" und "Stachel" in der Brockhaus Enzyklopädie, Wiesbaden 1990)

Schnee
Weihnachten gilt ja allgemein als die "stille Zeit".
Vielleicht hat sich der eine oder andere schon einmal gefragt, warum es stiller ist, wenn draußen Schnee liegt. Hier kommt die Antwort: Frisch gefallener Schnee bildet viele kleine Zwischenräume, in denen sich der Schall verliert, anstatt wie sonst reflektiert zu werden.
(Quelle: BROCKHAUS: Was so nicht im Lexikon steht. Leipzig 1996)

Sonne
Ja, mir ist schon klar, dass sich die Erde um die Sonne dreht anstatt umgekehrt, aber es stimmt nicht, dass sich der Stern, der übrigens aufs gesamte Universum gesehen gar nicht so groß ist, überhaupt nicht bewegt. Denn die Sonne bewegt sich, wie alle Sterne relativ zum Mittelpunkt der Milchstraße und zwar mit rund 250 km/h.
Aber als ob das nicht schon genug wäre dreht sich die Sonne auch noch zusätzlich um ihre eigene Achse; einmal in 27 Tagen am "Äquator" und einmal in 31 Tagen an den Polen. Dieser Unterschied kommt dadurch zustande, dass die Sonne kein fester Körper ist.
(Quelle: Stichwort "Sun" in Microsoft CD-Rom Enzyklopädie Encarta, 1994)

Sonnenblumen
"Tournesols" (französisch: Sonnendreher) machen ihrem Namen keine Ehre, da eine ausgewachsene Pflanze mit ihrer Blüte stur nach Osten blickt. Nur solange die Knospen nicht aufgebrochen sind, folgen sie der Sonne.
Bei diesem Thema kann man übrigens wirklich klugscheißen: Sonnenblumen sind nämlich gar keine Blumen, sonder Korbblütler. Sie haben keine "Blüten" wie etwa Rosen, Tulpen oder ähnliches, sondern einen ganzen Kranz von eigenständigen Blüten, die auf dem sogenannten Blütenboden, einer Art Scheibe am Stengelende, sitzen. Meint man mit "Blume" eine Blüte, so sind solche Korbblütler - dazu gehören übrigens auch Margariten, Chrysanthemen oder Astern - keine Blumen, sondern Blumensträuße.
(Quelle: Stichwort "Flower" und "Composite Flowers" in der MS Microsoft Enzyklopädie Encarta, 1994 / J. F. Carter: Sunflower science and technology, Madison 1978)

Spinnweben
Wer glaubt, dass die Fallen der Arachniden ein eher zartes Konstrukt darstellen, der irrt. Spinnweben sind stärker als jede andere Naturfaser, die wir kennen; ihre Reißfestigkeit, also das Verhältnis der zum Zerreißen nötigen Kraft zum Fadenquerschnitt, ist höher als bei Stahl.
(Quelle: Walter Krämer, Das neue Lexikon der populären Irrtümer, Piper 2000)

Tee
Wer trinkt nicht gerne zur kalten Jahreszeit einen Glühwein oder heißen Tee? Wir bilden uns ein, dass diese Getränke uns wärmen.
Aber netto wird dadurch unser Körper kälter: Sie öffnen die Hautgefäße, lassen warmes Blut die Haut durchfließen (daher der vermeintlich wärmende Effekt), und der Körper kühlt sich aus. Wer sich lange im Kalten aufhält, sollte soche Heißgetränke, auch Kaffee, also meiden, der Körper ist hinterher kälter als zuvor.
(Quelle: Walter Krämer, Das neue Lexikon der populären Irrtümer, München 2000)

Tiefkühlerbsen
Tiefkühlerbsen sind um soviel grüner, als frische Erbsen, dass man meinen könnte, sie wären gefärbt. Das stimmt natürlich nicht.
Sie sind deshalb farbintensiver, weil durch das sogenannte Blanchieren (Abbrühen) zusammen mit dem anschließenden Luftgefrieren das Chlorophyll erhalten bleibt.
(Quelle: Persönliche Mitteilung der Firma Bofrost, Straelen an Walter Krämer)

Trampeltier
Schwerfällige Menschen, die mit plumpen Schritten daherkommen, werden oft als Trampel oder Trampeltier bezeichnet. Damit tun wir den echten Trampeltieren (das sind nämlich unsere Freunde, die Kamele) aber Unrecht, da sie eine eher grazile Gangart pflegen.
Das "Trampel" in ihrem Namen ist aus Dromedar entstanden, dem einstigen Namen für Kamele überhaupt. Noch im 16. Jahrhundert hießen in Deutschland alle Kamele Trampeltier. Heute sind mit "Dromedar" allein die einhöckrigen Kamele gemeint, und die zweihöckrigen heißen weiter Trampeltier.
(Quelle: Walter Krämer: Lexikon der populären Sprachirrtümer. München 2003)

Tulpen
Tulpen gehören zu Holland wie Käse, Holzschuhe und Windmühlen. Darüber wird oft vergessen, dass diese Blumen nicht holländischen, sondern türkischen Ursprungs sind.
Der Name kommt von "Tuliband", türkisch für Turban, weil die Blüte an einen Turban erinnert. Erst im 16. Jahrhundert haben die Tulpen den Weg vom Bosporus an die Nordsee gefunden, wo sie dann sehr schnell sehr populär geworden sind und seither als geistiges Eigentum der Niederländer gelten.
(Quelle: Robert S. Lemmon und Charles L. Sherman: Flowers of the world. New York 1958)

Ulme
Ulme heisst nicht nur ein Mitstreiter von Wickie, sondern auch ein Baum. Aber was könnte es interessantes geben, dass ein Baum hier erwähnt wird?
Nun z. b. die raffinierte Art, wie die Ulme es schafft, sich gegen Raupen zu wehren. Die Ulme erkennt den Kleber, den die Ulmenblatt-Käfer benutzen, um ihre Eier an den Blättern zu befestigen. Einen Tag später sendet der Baum chemische Signale aus, die Erzwespen anlocken. Diese verhindern, dass der Schädling schlüpft, indem sie ihre Eier in die des Ulmenblatt-Käfers legen.
Wissenschaftler haben herausgefunden, dass der Ulmenduft auch Raubwanzen anlockt, die sich ebenfalls über die Käferbrut hermachen. Ohne den Hilferuf der Ulme wären die schmackhaften Schädlinge nicht auffindbar.
(Quelle: Brockhaus. Das Wissen der Welt. Kalenderblatt vom 21. Juni 2004)

Vampir
Die als "Vampire" bekannten Fledermäuse (Vampyrus spectrum Linnaei) mögen überhaupt kein Blut, sie leben von Früchten und Insekten, genauso wie die übrigen rund 30 Arten Fledermäuse, die es in Europa gibt.
Aber auch die wenigen Fledermäuse, die sich von Blut ernähren, saugen es nicht, sondern lecken nur. Mit ihren Schneidezähnen durchbeißen sie die Haut des Opfers und lecken das Blut, das aus der Wunde quillt, mit der Zunge auf.
(Quelle: Gabriel Garcia Márquez: Von der Liebe und anderen Dämonen, Köln 1994)

Vogelexkremente
Ich kann nichts gegen die weißen Fladen tun, die in der Mitte einen schwarzen Fleck haben, die vom Himmel auf unsere Autos fallen und unsere Denkmäler verätzen. Aber ich kann wenigstens dazu beitragen, warum dieser schwarze Fleck existiert: er ist Kot.
Das Weiße ist Urin. Diese beiden Ausscheidungen werden bei unseren gefiederten Freunden gleichzeitig und durch eine Öffnung gen Erde geschickt. Der Kot befindet sich meistens direkt in der Mitte des Fladens, da der Urin, leicht klebrig in der Konsistenz, an ihm haftet.
(Quelle: D. Feldmann: Warum ist die Banane krumm? Berlin 1994)

Zitrone
Manche Menschen behaupten, diese gelben Früchte wären sauer. Dabei enthält ein Pfund Zitronen mehr Zucker als ein Pfund Erdbeeren.
(Quelle: Walter Krämer, Das neue Lexikon der populärenen Irrtümer, München 2000)

Zugvögel
Jeden Herbst können wir am Himmel unsere gefiederten Freunde sehen, wie sie gen Süden fliegen. Vielleicht hat sich der eine oder andere gefragt, warum sie eigentlich in dieser V-Formation fliegen.
Nun, die Radlfahrer unter Euch können es sich vielleicht schon denken: Sie nutzen den Windschatten aus! Jeder Vogel spart durch die erzeugte Luftströmung seines Vordermanns Kraft. Die Ausdauer einer solchen Gruppe erhöht sich um über 70%!
Natürlich muss der erste Zugvogel an der Spitze immer wieder abgewechselt werden, da er die meiste Arbeit leisten muss. Wie beim Radlfahren!
(Quelle: BROCKHAUS, was so nicht im Lexikon steht, Leipzig 1996)