CamelShop-Mail

To: <camelshop@aol.com>
Subject: Neger
Date: Fri, 15 Aug 1997 00:03:19 +0200
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From: Bizznezz@xxxxxxxxxxxx

Einen recht schoenen guten Tag!

Hiermit moechten wir uns recht herzlich fuer die Zusendung des aktuellen
Camelshop-Kataloges bedanken!

Bei der wohlwollenden Begutachtung Ihres ausserordentlich vielseitigen, wie
auch faszinierenden Camelshop-Produktoeuvres, durften wir mit Genugtuung
feststellen, dass auch die Chefredaktion (V.i.s.d.P.) des
Camelshop-Kataloges bemueht ist, sich als ein Spiegel unserer Zeit, wie
auch der kulturellen Stimmung in unserem Land, zu etablieren.

Quod erat demonstrandum:

1.:

Auf Seite 39 Ihres Camelshop-Kataloges ist der Neger nicht zu uebersehen,
dem Sie es, als Verantwortliche fuer die inhaltliche, kommerzielle
Gestaltung der Werbekonzeption Ihres Hauses, sichtlich nicht erlauben (oder
zutrauen?), als Werbetraeger fuer Ihre umfangreiche Camelshop-Kollektion zu
fungieren. Im Uebrigen moechten wir unser Befremden darueber zum Ausdruck
bringen, dass Sie im Gegensatz zur oben schluessig nachgewiesenen
Werbekonzeption des Camelshop-Kataloges Ihren Neger mit -bei Ihnen fuer die
breite Masse unverkaeuflichen- Textilien singulaer isolieren. Zu unserem
Erstaunen koennen wir den Neger beobachten, wie er versucht, die weissen
Camelshop-Katalog-Models im Schnitzen eines Bambusrohres in traditioneller,
ihm angeborener Weise, zu unterrichten. Der kulturelle Bruch wird durch den
linken Kandiden dargestellt, welcher offensichtlich zu ungeschickt zum
Schnitzen ist und das Rohr bricht (im Gegensatz zu Ihrem Produktneger).

2.:

Auf der Doppelseite 58/59 werden wir ein weiteres Mal ( wohl aus
Kostengruenden ) mit dem selben Neger konfrontiert, wie er im Begriff ist,
mit einem offensichtlich aus alten Kolonialbestaenden entwendetem, edlem,
seltenem und aus traditionsreichem Hause stammenden Kraftrad, trotz
augenscheinlich unzureichender Wegkenntnis, sich in triumphaler Weise, mit
wiederum bei Ihnen unerhaeltlichen Textilien, in Ihrer neuesten Ausgabe des
multikulturellen Camelshop-Kataloges praesentieren zu duerfen.

Am Rande eine Frage: Durfte er (also Ihr Neger), als Honorar die fuer den
Durchschnittsdeutschen nicht zugaenglichen Textilien wenigstens behalten,
und auf seiner samtbraunen Haut in seinem fernen Heimatdorf seiner
vielkoepfigen Sippschaft zur allgemeinen Belustigung (weil: gratis), sowie
zur Beweisfuehrung, dass das Arbeiten auf den Baumwollfeldern in der Welt da
draussen sich letztendlich doch lohnt, feil bieten?

Fragen ueber Fragen......

....Besteht die Ordinanz Ihres Parteibuchs aus korrelativen
Subversivitaeten ingenieuser Zufallskonstanten einer uneinheitlichen
Kausalitaetsdroge?
....War Descartes schwul?
....Wessen Auge sieht nichts als den monstroesen Samen der Weltgeschichte
hinter dem Tapir Ihrer Sekraeterin?
....47!...und wir lassen 5 gerade sein...
....In einem Land, welches sich ohne Luxussteuer Helmut Kohl leistet,
frisst der pfaelzische Saumagen sich selber auf?
....Wer war niemand, und wo weshalb?
....Damals?
....oder nimmer gar ?
....Spielt es eine(m an der) Rolle, dass alles aus den orthographischen
Fugen geraet?
....Fuge hat sowohl etwas mit dem Bad, als auch mit Musik zu tun....
....Nomen est omen...!...?...!...und da durfte auch kein Neger
Camelshop-Textilien vorfuehren, allerhoechstens die Filmrolle...
....Guess what?
....Wer sah uns in die Augen, Kleines?
....Traten sie nicht immer paarweise auf?
....Kifft der Weihnachtsmann und warum nicht heute?
....Dabei!
....Thereby!
....Original-Ton Marcel Reich-Ranitzki im literarischen Quartett vom
14.08.97 :" Er ist kein Neger, obwohl er in Afrika lebt"!.
....mind forms matter, not the other way around...
....war der Pfad zu steinig?...
....Delphine schwimmen hoffentlich noch viel weiter...
....give peace a chance....
....die Weissagung folgt dem Wesen der Selbsterkenntnis...
....Katzen sind Goetter in der Daemmerung...
....Wabo Cabo....
....drink the milk of paradies...in Xanadu....
....Kunta Kinte in Hollywood....
....Indien in Slums, Touristen strull in Goa?
....Tolstoi war Neger...
....some are born to move the world, to live their fantasies, but most of
us just dream about the things we`d like to be, sadder still to watch it
die than never to have known it...for you the blind, who once could see,
the bell tolls for thee...(by Neil Peart)...

Mit hervorzueglichster Hochachtung

Heimer
&
Raatz
Bingen
Saui